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Warum wir Coaches brauchen, die Trauma verstehen

Die psychischen Belastungen durch unverarbeitete Emotionen und Traumata nehmen stetig zu – quer durch alle Altersgruppen und Gesellschaftsschichten. Die Folgen der Pandemie, das weltpolitische Geschehen, persönliche Krisen und zunehmende Unsicherheiten hinterlassen Spuren im emotionalen Erleben vieler Menschen. Auch wenn wir nicht therapeutisch arbeiten, müssen wir in Beratung, Coaching und in der Sozialarbeit vorbereitet sein und die Auswirkungen von Stress und Trauma auf das Nervensystem kennen und darauf einwirken. Wir brauchen Methoden, die die rational-kognitive Ebene im Coaching verlassen und den Körper und die Emotionen mit einbeziehen. 

Empowerment-EMDR®-Coaching ist genau dafür entwickelt worden als die Antwort auf aktuelle Herausforderungen.

Wie du als Coach mögliche Traumatsierungen erkennst und angemessen darauf reagieren kannst

1. Anzeichen von Trauma erkennen

Wenn du im Coaching an deine Grenzen kommst, wie

  • Blockierung im Coachingprozess: Klienten sitzen vor dir, ringen mit den Tränen oder erzählen dir, wie sehr er oder sie feststecken. Rational ist alles klar – ihr habt schon über Ziele gesprochen, Strategien entwickelt – trotzdem, der Coachingprozess ist blockiert.
  • Unkontrollierte Gefühlsausbrüche: Während des Coachings holen Klienten belastende Ereignisse aus der Vergangenheit ein und es kommt zu heftigen Gefühlsausbrüchen.
  • Re-Traumatisierung: Coachee zeigt klare Traumafolgestörungen und starke Angstgefühle
  • Opferhaltung: Klienten fallen in ihr Kinder-Ich zurück, übernehmen keine Verantwortung und agieren nicht als Erwachsene(
  • Dysfunktionale Muster: Coachee dreht immer wieder Loops im Denken, Fühlen, Handeln, Veränderung greift nicht im Alltag.

2. Was du als Coach tun kannst

Befindet sich ein Coachee im Überlebensmodus, ist die erste Regel, durch Co-Regulation und Übungen zu Selbstregulation, den Coachee wieder in einen Zustand der sozialen Sicherheit und Verbundenheit zu bringen. Kurzum: Die Situation zu entschleunigen, den Coachee zu beruhigen und emotinal zu stabilisieren.

  • Durch Achtsamkeitsübungen aus dem Embodiment & Emotions-Coaching
  • Orientierung geben: Den Redefluss achtsam stoppen und Gedankengänge des Coachees runterbrechen
  • Kommunikation: Positive und lösungsorientierte Sprache nutzen, Triggerworte meiden
  • Lösungsorientiert vorgehen, Probleme dosiert besprechen, Ressourcen aktivieren und Emotionen stabilisieren
  • Das Gefühl von Sicherheit ankern für den weiteren Coachingprozess
  • Mit Empowerment-EMDR-Coaching® -Trauma-Sequenz-Auflösung: Strukturierter Prozess, um belastende Sequenzen behutsam zu verarbeiten bringt emotionale Entlastung, integriert fragmentierte Erinnerungen und aktiviert Ressourcen

3. Grenzen erkennen und Lösungen anbieten

Vermute oder erkenne ich klar, dass mein Coachee an Traumafolgestörungen leidet, ist es wichtig zu akzeptieren, dass Trauma-therapeutische Hilfe angezeigt ist und diese Grenze einhalte. Angemessen zu reagieren heißt in dem Fall:  

  • Den Coachingprozess unterbrechen, meine Beobachtung transparent machen und dabei wertschätzend und neutral bleiben
  • Über Trauma aufklären und ein Bewusstsein bei dem Coachee dafür zu schaffen
  • Über psychotherapeutische Verfahren informiere und Adressen oder Netzwerkpartner:innen vermittle

Du bist Coach und möchtest verantwortungsvoll mit dem Thema umgehen? 

Falls du für dich erkannt hast, dass es auch in deiner Arbeit wichtig ist, Trauma zu verstehen, Bescheid zu wissen und verantwortunsvoll damit unumzugehen, dir aber noch Wissen und Tools fehlen, bietet dir Empowerment Akademie folgende Seminare an:

Fazit: Coaching & Trauma in Kürze erklärt

Dies ist als Zusammenfassung zu verstehen und reißt das Thema Trauma nur kurz an ohne den Anspruch auf Vollständigkeit

Was ist Trauma?

Ein Trauma ist eine seelische Verletzung, die nicht verarbeitet werden konnte.
Es kann plötzlich entstehen – durch ein einmaliges Ereignis wie Unfall, Gewalt oder den Verlust eines geliebten Menschen. Oder es baut sich langsam auf – durch Mobbing, Vernachlässigung oder wiederholte Belastungen.

Drei Formen von Trauma:

  • Akut: ein einschneidendes, einmaliges Erlebnis

  • Komplex: wiederholte, andauernde Belastungen

  • Sekundär: miterlebte Traumata, z. B. bei Helfer:innen

Ob etwas traumatisierend wirkt, hängt von vielen Faktoren ab: deiner Resilienz, deiner inneren Ressourcen, deinem aktuellen Zustand. Oft glauben Menschen, sie hätten „alles weggesteckt“ – bis eine ähnliche Situation Jahre später alte Wunden aufreißt.

Neurophysiologisch betrachtet

Trauma und das Gehirn

  • Die Amygdala (Alarmzentrum) schlägt an und hält das Stresssystem auf Daueralarm (fight, flight, freeze).

  • Der präfrontale Kortex – zuständig für Rationalität und Integration – ist „offline“. Darum stecken Betroffene in emotionalen Überlebensmustern fest.

  • Der Hippocampus, der Erlebnisse zeitlich einordnet, arbeitet eingeschränkt. Erinnerungen bleiben fragmentiert, Trigger lösen Flashbacks aus.

Das erklärt auch, warum Trauma nicht nur psychisch, sondern auch körperlich wirkt: chronische Schmerzen, Herz-Kreislauf-Probleme, Autoimmunerkrankungen.

Trauma-informed Coaching: Grundlagen & Haltung

  • Definition & Prinzipien: Coaches arbeiten bewusst traumainformiert, erkennen die Grenzen der eigenen Rolle (kein Therapieersatz) und schaffen Sicherheit für Klienten.

  • Haltung: Empathisch, stabilisierend, ressourcenorientiert, achtsam gegenüber Triggern und Retraumatisierung.

  • Abgrenzung zur Therapie: Trauma-informed Coaching ist unterstützend, stabilisierend, lösungsorientiert, arbeitet mit Ressourcen, nicht mit tiefen psychotherapeutischen Interventionen.

Folgen von unverarbeitetem Trauma

  • Psychisch: Ängste, depressive Verstimmungen, emotionale Dysregulation, Flashbacks

  • Körperlich: Verspannungen, chronische Schmerzen, Schlafstörungen, erhöhtes Stressniveau

  • Gesellschaftlich / relational: Schwierigkeiten in Beziehungen, Vertrauensprobleme, Konfliktintoleranz

Trauma im Coaching-Kontext

  • Erkennen von Trauma: Typische Verhaltensmuster, Trigger, Symptome erkennen, ohne Diagnose zu stellen

  • Sensibel begleiten: Stabilisierungstechniken, Ressourcenarbeit, Psychoedukation

  • Retraumatisierung vermeiden: Klare Absprachen, Pausen, keine Überforderung, Sicherheit schaffen

  • Informieren und Hilfsangebote anbieten
Empowerment-EMDR-Coaching® & Trauma

  • Setzt genau da an, wo belastende Erfahrungen fragmentiert im Gehirn liegen

  • Aktiviert Ressourcen, integriert emotionale Erlebnisse ins Großhirn

  • Unterstützt Stabilisierung ohne Retraumatisierung

  • Wirkt auf körperlich-mentale Ebene, unter Berücksichtigung von Neuroplastizität

Praxisnutzen: Integration in Coaching-Sessions, Einsatz von Myostatik-Test, bilaterale Stimulation, Selbstcoaching-Tools.

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